Glossar

 

 

Für das Projekt “Virtuelles Kraftwerk Neckar-Alb” relevante Begriffe werden hier erklärt.

[ac-toggle title=”A” css=”.toggle-style”] Akkumulator
Eine wiederaufladbare Batterie, also ein elektrochemischer Energiespeicher.

Anergie
Siehe Eintrag “Exergie”

Ausgleichsenergie
Elektrische Energie zum Ausgleich unvorhergesehener Schwankungen in einem Bilanzkreis.

Autarkie
Siehe Eintrag “Energieautarkie”

Autonomes Netz
Siehe Eintrag “Inselnetz”
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”B” css=”.toggle-style”] Batterie
Ein Speicher elektrischer Energie basierend auf elektrochemischen Vorgängen.

Base load = Bandlieferung
Eine Energielieferung mit konstanter Leistung über einen längeren Zeitraum.

Blindarbeit
Das zeitliche Integral von Blindleistung.

Blindleistung
In einer Stromleitung hin und her pendelnde Leistung.

Blindstrom
Ein Teil des Stroms bei Wechselstrom, der keine Wirkleistung überträgt.

Blockheizkraftwerk (BHKW)
Ein modular aufgebautes Heizkraftwerk mit eher geringer elektrischer und thermischer Leistung.

BMU
Bundesministerium für Umwelt

BMWi
Bundesministerium für Wirtschaft

BNetzA
Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahn

Brennstoffzelle
Ein elektrochemischer Stromerzeuger mit Brennstoffzufuhr von außen.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”C” css=”.toggle-style”] Cap & Trade (Clean Development Mechanism)
Siehe Eintrag “Emissionshandel”

Contracting
Siehe Eintrag Energie-Contracting

CCS = carbon dioxide capture and storage
Siehe Eintrag “CO2-Abscheidung und –Speicherung”

CO2-Abscheidung (Emission) und -Speicherung
Die Abscheidung von Kohlendioxid z. B. aus Kraftwerksabgasen und die langfristige unterirdische Speicherung zwecks Klimaschutz. Bei der Verbrennung kohlenstoffhaltiger Brennstoffe wie Kohle oder Erdgas entsteht Kohlendioxid, welches normalerweise über das Abgas der Anlage (z. B. eines Kohlekraftwerks) in die Atmosphäre gelangt. Kohlendioxid (CO2) ist zwar ungiftig (in nicht zu hohen Konzentrationen), aber es trägt zum Treibhauseffekt bei. Deswegen erzeugen die massenhaften Kohlendioxid-Emissionen der heutigen Energietechnologien schwerwiegende Klimagefahren. Neben der Reduktion der CO2-Erzeugung z. B. durch Umstieg auf andere Primärenergieträger (etwa erneuerbare Energie) oder durch Verminderung des Energieverbrauchs gibt es die Möglichkeit, das CO2 weitgehend aus dem Abgas einer Anlage abzuscheiden und dann unterirdisch so zu lagern (sequestrieren), dass es möglichst dauerhaft nicht in die Atmosphäre gelangen kann. Eine solche CCS-Technologie (CCS = carbon capture and storage oder carbon capture and sequestration) wird hauptsächlich für die Anwendung auf große CO2-Quellen wie z. B. Großkraftwerke, Einrichtungen zur Erdöl- und Erdgasförderung und gewisse Industriebetriebe diskutiert. Bisher wird sie nur in kleinem Umfang genutzt und erprobt; manchen erscheint sie als ein wichtiger Weg, zukünftig Klimaschutzziele zu erreichen, ohne auf die großtechnische Nutzung fossiler Energieträger verzichten zu müssen – zumindest für eine Übergangszeit. Eine ihre Funktion erfüllende CCS-Technologie setzt voraus, dass eine CO2-Abscheidung ohne gravierende Nachteile gelingt, dass das CO2 zu seinen Endlagerstätten transportiert werden kann und dass solche Endlagerstätten in genügendem Umfang und mit ausreichender Langzeit-Betriebssicherheit zur Verfügung stehen.

CO2– Bilanz (Carbon Footprint)
Summe der Treibhausgase (THG), die von einer Organisation, einer Veranstaltung oder einem Produkt ausgehen.

CO2-Zertifikate
Emissionszertifikat für CO2, gehandelt an der Leipziger Strombörse, mit dem z.B. ein Unternehmen berechtigt ist eine Tonne CO2 auszustoßen.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”D” css=”.toggle-style”] Day-ahead-Markt
Ein wesentlicher Teil des Börsenhandels mit Strom findet auf dem Day-ahead-Markt statt, einem Spotmarkt. Dies bedeutet, dass jeweils Stromlieferungen für den folgenden Tag (basierend auf aktuellen Verbrauchsprognosen) gehandelt werden. Die Stromerzeuger können also die Fahrpläne ihrer Kraftwerke für den nächsten Tag entsprechend planen.

DEA-Cluster (= dezentrale Erzeugungs-Anlagen)
Siehe Eintrag “Virtuelles Kraftwerk”

DENA
Deutsche Energieagentur

DEHSt
Deutsche Emissionshandelsstelle mit Sitz in Berlin; zuständig für den Treibhausgasemissionshandel ist das Umweltbundesamt.

Demand-Side-Management (DSM)
Laststeuerung oder englisch auch Demand-Side-Management (kurz DSM) bezeichnet die Steuerung der Nachfrage nach netzgebundenen Dienstleistungen bei Abnehmern in Industrie, Gewerbe und Privathaushalten. Sie beziehen sich auf den Energie-Verbrauch ebenso wie auf den Wasserkonsum und die Inanspruchnahme von Verkehrsinfrastrukturen in Städten mit Autos. Durch das Demand-Side-Management kommt es in der Regel zu einer Verringerung der Nachfrage, ohne das Angebot erhöhen zu müssen (z.B. durch Erhöhung der Erzeugung von Strom oder Wasser).

Dezentrale Energieerzeugung
Die Energieerzeugung in kleinen, in der Fläche verteilten Anlagen. Die Erzeugung von elektrischer Energie oder Wärme kann entweder eher zentral oder mehr dezentral durchgeführt werden. Eine zentrale Stromerzeugung erfolgt in Großkraftwerken (Kern-, Kohle-, Gas- und Wasserkraftwerken). Dezentrale Energieerzeugung dagegen bedeutet, dass die Erzeuger eher kleine Anlagen sind, die über größere Gebiete verstreut sind. In Frage kommen beispielsweise Windenergie- und Photovoltaikanlagen, Biogas-Kraftwerke, Blockheizkraftwerke, die z. B. mit Erdgas oder Biogas betrieben werden, kleine Wasserkraftwerke, Brennstoffzellen für Wasserstoff oder Erdgas. Bisher erfolgt die Stromerzeugung in Industrieländern vorwiegend auf zentrale Weise. Die Nutzung von Kohle und Kernenergie ist auch schwer anders möglich. Die Energiewende in Deutschland bringt jedoch rasch zunehmende Beiträge von vielen dezentralen Anlagen. Diese Dezentralisierung ergibt sich vor allem dadurch, dass die Nutzung erneuerbarer Energie zur Substitution von fossilen Energieträgern und Kernenergie vorangetrieben wird und dies bei den wichtigsten Technologien dezentrale Anlagen begünstigt. Im Wärmesektor war die dezentrale Erzeugung schon immer stark dominierend. Dies liegt einfach daran, dass Wärme nicht gut über weite Strecken transportierbar ist. Selbst Nahwärmenetze sind wegen der benötigten Leitungen nicht unbedingt wirtschaftlicher als die völlig dezentrale Wärmeerzeugung in Heizkesseln, auch wenn die Wärmeerzeugung so oft deutlich kostengünstiger und auch ökologisch vorteilhafter möglich ist.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”E” css=”.toggle-style”] EE
Erneuerbare Energie; Energie aus regenerative Energieträger, wie nachwachsende Rohstoffe.

EEG
= Erneuerbare-Energien-Gesetz

EE-Gas
Ein brennbares Gas, welches mit Hilfe elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird. Es gibt technische Methoden, brennbare Gase wie Methan oder Wasserstoff mit Hilfe elektrischer Energie herzustellen, anstatt sie als fossile Energieträger wie Erdgas der Natur zu entnehmen. Insbesondere kann durch Elektrolyse von Wasser gasförmiger Wasserstoff hergestellt werden. Durch Methanisierung kann hieraus auch Methan gewonnen werden. Wenn die elektrische Energie für die Elektrolyse aus erneuerbaren Quellen stammt (z. B. aus Windenergie oder Sonnenenergie), bezeichnet man den produzierten Wasserstoff und auch das daraus gewonnene Methan als EE-Gas, wobei EE für erneuerbare Energie steht, manchmal auch als e-Gas. Wenn Strom aus Windenergieanlagen genutzt wird, spricht man auch von Windgas, bei Solarenergie von Solargas. Häufig gebraucht wird auch der Begriff Power to Gas.

EEWärmeG
Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz

EEX
European Energy Exchange; Börse für Strom, Gas und CO2-Zertifikate; Sitz Leipzig

Einspeisevergütung
Die finanzielle Vergütung für die Einspeisung elektrischer Energie in ein Stromnetz. Wenn private oder kleine Anlagenbetreiber elektrische Energie in das öffentliche Stromnetz einspeisen, erhalten sie hierfür eine finanzielle Einspeisevergütung entsprechend der gemessenen Energiemengen (ggf. unter Berücksichtigung der zeitlichen Verteilung). Die geschieht entsprechend einem dafür geltenden Tarif (feed-in tarif).

Eisspeicher
Ein Niedertemperatur-Wärmespeicher, der zusammen mit einer Wärmepumpe betrieben wird und die Kristallisationswärme des Eises zur Wärmeerzeugung und dessen Schmelzenergie zur Kühlung nutzt. Wenn Wärme in einem konventionellen Warmwasserspeicher (oder Heizungs-Pufferspeicher) gespeichert wird, muss dieser Speicher eine gute Wärmedämmung haben, damit er nicht zu viel Wärme verliert. Beim Eisspeicher wird der Speicher, der einfach Leitungswasser enthält, bei niedrigen Temperaturen betrieben, z. B. zwischen 0 und 20 °C. Auf eine Wärmedämmung wird komplett verzichtet; der Speicher (eine Zisterne) wird einfach oberflächennah in die Erde eingegraben. Da das niedrige Temperaturniveau des Speichers für eine direkte Nutzung für eine Zentralheizung und für Warmwasser nicht ausreicht, wird die Wärme mit Hilfe einer Wärmepumpe entnommen. Diese schickt eine abgekühlte Sole (z. B. ein frostsicheres Glykol/Wasser-Gemisch) durch einen langen Kunststoffschlauch im Wassertank; der Schlauch fungiert dort als Wärmetauscher. Wenn das Wasser im Speicher auf 0 °C abgekühlt ist, beginnt es zu gefrieren. Beim Gefrieren wird latente Wärme frei: Bei stetiger Wärmeentnahme bleibt die Temperatur konstant bei 0 °C, sinkt also nicht weiter ab; stattdessen friert ein immer größerer Teil des Wassers ein. Erst wenn alles Wasser gefroren ist, sinkt die Temperatur dann weiter. Obwohl die Wärmepumpe selbst dem ganz eingefrorenen Speicher immer noch Wärme entziehen kann, wird ihre Leistungszahl und damit die Energieeffizienz dann abfallen. Der Speicher muss also irgendwann wieder “aufgeladen” (regeneriert) werden, wobei zum Schmelzen des Eises wieder entsprechende Wärmemengen, z.B. Außenluft oder Umgebungstemperatur des Erdreichs, zugeführt werden. Bei der Nutzung von Abwärme für die Regenerierung des Eisspeichers im Sommer kann das System gleichzeitig als kostenlose „freie Kühlung“ eingesetzt werden.

Elektrische Spannung
Die elektrische Spannung U, die z. B. an einer Batterie oder einer Hochspannungsleitung anliegt, gibt an, wie viel Energie pro Einheit der elektrischen Ladung transportiert bzw. abgegeben wird. Die Maßeinheit für die Spannung ist das Volt (V); 1 Volt bedeutet ein Joule pro Coulomb (1 V = 1 J / C).

Beispiel Typische elektrische Spannung
Silizium-Solarzelle 0,5 V
Batterie für Kleingeräte 1,5 V
Autobatterie 12 V
Haushaltssteckdose 230 V
Oberleitung einer Bahntrasse 15 kV
Hochspannungsleitung 110 kV, 380 kV, 400 kV

elektrspan

Emissionshandel
Der Handel mit Emissionsrechten (Zertifikaten) als Teil eines Systems von Cap & Trade. Der Emissionshandel ist genauer gesagt der Handel mit Emissionsrechten (einer Art von Verschmutzungsrechten), die durch Emissionszertifikate verbrieft sind. Es geht hierbei um Emissionen von schädlichen Stoffen – meist in die Atmosphäre, aber unter Umständen auch in Gewässer. Die größte Bedeutung hat heute der Handel von Emissionszertifikaten für Kohlendioxid (CO2), ein klimaschädliches Gas, welches bei der Verbrennung fossiler Energieträger entsteht. Ein solches Handelssystem besteht seit 2005 in der Europäischen Union. Die Einführung eines ähnlichen Emissionshandels auf EU-Ebene derzeit auch für andere Luftschadstoffe wie Schwefeldioxid (SO2) und Stickoxide (NOx) erwogen. In einigen anderen Ländern wurde dies schon seit Jahren praktiziert.

Endenergie
Man bezeichnet als Endenergie die Energie, die beim Verbraucher ankommt, etwa in Form von Brennstoffen und Kraftstoffen oder elektrischer Energie. Dabei entstehen auf dem Umwandlungs- und Übertragungsweg hohe Verluste. Deswegen ist Endenergie zu unterscheiden von der Primärenergie aus den genutzten natürlichen Quellen, aber auch von der letztendlich erhaltenen Nutzenergie sowie vom Nutzen der Energieanwendung. Endenergie ist ebenfalls nicht immer identisch mit der vom Verbraucher genutzten Energieform. Beispielsweise kann ein Verbraucher Endenergie in Form von elektrischer Energie beziehen für seine Elektroheizung oder für eine Elektrowärmepumpe. Dabei ergeben sich sehr unterschiedliche Mengen benötigter Endenergie. Die Umwandlung von Primärenergie in Endenergie erfolgt mit sehr unterschiedlichen Wirkungsgraden. Im Allgemeinen erfordert die Bereitstellung einer gewissen Menge elektrischer Endenergie deutlich mehr Primärenergie als z. B. die Lieferung derselben Menge von Wärme als Fernwärme. Wegen solcher Unterschiede werden unterschiedliche Energieformen bei der Bewertung z. B. des Heizenergieverbrauchs von Gebäuden mit unterschiedlichen Primärenergiefaktoren bewertet.

Energieautarkie
Energieversorgung ohne Abhängigkeit von entfernten Quellen oder Lieferanten

Energie-Contracting
Energie-Contracting bezeichnet vertragliche Abmachungen, nach denen gewisse Energielieferungen oder auch Energiedienstleistungen erbracht werden. Häufig handelt es sich um ein Energieliefer-Contracting, bei dem der Contractor (das ausführende Unternehmen) dem Contracting-Nehmer (Auftraggeber) jährlich bestimmte Mengen von (Heiz-)Wärme und/oder elektrischer Energie liefert. Dies geschieht mit Anlagen, die er selbst aufstellt (ggf. auch langfristig vorfinanziert) und für deren Betrieb er die volle Verantwortung übernimmt. (Der Begriff Anlagen-Contracting wird auch verwendet, ist aber wohl weniger angemessen als Energieliefer-Contracting, da die Energielieferung die zentrale Aufgabe des Contractors ist, die Anlagen-Erstellung dagegen nur ein Mittel zu diesem Zweck.) Dasselbe Verfahren ist für andere Energieträger wie z. B. Druckluft oder Prozessdampf und auch für Kälte möglich. Der Vertrag wird häufig vorsehen, dass die aufgestellten Anlagen nach einer gewissen Laufzeit (z. B. nach 10 oder 20 Jahren) auf den Auftraggeber übergehen. Die Contracting-Verträge können auch diverse Zusatzvereinbarungen enthalten. Beispielsweise können diese regeln, dass der Contractor erneuerbare Energie liefert, dass er im Betrieb anfallende Abwärme der Nutzung zuführt oder dass er gewisse andere Ressourcen im Betrieb nutzen kann. Ebenfalls kann geregelt werden, wie sich Änderungen der Energiepreise auf die Zahlungen auswirken werden

Energieeffizienz
Die effiziente Umwandlung oder Nutzung von Energie. Eine verbesserte technische Energieeffizienz ist einer der Wege zur Realisierung des Energiesparens. Sie kann in Konkurrenz oder als Ergänzung zu anderen Wegen gesehen werden, insbesondere zum Verzicht auf energieaufwendige Dinge (Suffizienz) oder zu Verhaltensänderungen. Ein wesentliches Potenzial liegt in sozialen Innovationen, die Verhaltensänderungen oder eine sparsamere Nutzung von technischen Einrichtungen ermöglichen.

Energieetikett (Energielabel, EU-Label)
Das europaweit vorgeschriebene Energieetikett für Haushaltsgroßgeräten gibt Auskunft über Sparsamkeit und Leistungsfähigkeit.

Energieintensive Unternehmen
Produzierende Unternehmen wie Chemie- und Papierfabriken, metallverarbeitende Betriebe etc., die für die Herstellung ihrer Produkte hohe Energiemengen aufwenden.

Energy-only-Markt
Bisher werden am regulären Strommarkt in Deutschland nur Energielieferungen gehandelt, nicht dagegen Kapazitäten, d. h. lediglich die Bereitstellung von Anlagen für die Lieferung, falls dann ein Bedarf eintritt.

Enthalpie
Ein Maß für die Energie eines thermodynamischen Systems oder den Energieumsatz eines Prozesses, welches den Umgebungsdruck und ggf. die Luftfeuchtigkeit berücksichtigt. Die Enthalpie H kann einerseits für Substanzen angegeben werden und andererseits für Umwandlungsprozesse wie z. B. die Verbrennung eines Brennstoffs. Grundsätzlich geht es um den Gehalt bzw. die Freisetzung von Energie, wobei der Effekt des Umgebungsluftdrucks berücksichtigt wird.

Entropie
Eine Zustandsgröße der Thermodynamik, die mit der Unordnung eines Systems zu tun hat. Der physikalische Begriff der Entropie wurde im Zusammenhang mit recht abstrakten Überlegungen in der Thermodynamik entwickelt. Es handelt sich um eine sogenannte Zustandsgröße (mit dem Formelsymbol S), die aber nicht direkt messbar ist und auch nicht leicht anschaulich erfasst werden kann. Entropie hat mit der mikroskopischen Unordnung von Systemen zu tun, beispielsweise mit der ungeordneten Bewegung von Atomen oder Molekülen in einem Gas.

EVU
= Energieversorgungsunternehmen

Exergie
Energie in hochwertiger Form, geeignet zum Leisten von mechanischer Arbeit. Energie kommt in verschiedenen Formen vor, die nur mit Einschränkungen ineinander umgewandelt werden können (Hauptsätze der Thermodynamik). Die “hochwertigsten” (am flexibelsten einsetzbaren) Energieformen sind die mechanische und die elektrische Energie. Sie können z. B. ohne weiteres vollständig in Wärme umgewandelt werden, während die Umwandlung von Wärme in mechanische oder elektrische Energie umso unvollständiger ist, je geringer die verfügbaren Temperaturgefälle sind. Verschiedene Energiearten können also eine unterschiedliche “Qualität” aufweisen. Deswegen greift die alleinige Betrachtung von Energiemengen häufig zu kurz, während der Begriff der Exergie diesen Umständen Rechnung trägt.

Exergoökonomisch
Gleichzeitig die thermodynamische Wirkungsgrade bzw. Verluste und das Kosteneffektivität eines Energieerzeugungssystems berücksichtigend.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”F” css=”.toggle-style”] Fossile Energieträger
Energieträger, die zu geologischen Zeiten beim Abbau von toten Pflanzen und Tieren entstanden sind, insbesondere Brennstoffe wie Kohle, Erdöl und Erdgas, aber auch Torf.

FVU
= Fernwärmeversorgungsunternehmen
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”G” css=”.toggle-style”] Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk (GuD-Kraftwerk)
Ein meist Erdgas-befeuertes Kraftwerk mit einer Kombination von Gas-und-Dampfturbinen

Gleichstrom
DC = direct current; elektrischer Strom, der immer in der gleichen Richtung fließt.

Grenzkosten
Die zusätzlichen Kosten durch erhöhte Produktion.

Grundlast
Die Grundlast bei der Stromerzeugung bezeichnet den Anteil der elektrischen Last (Leistung) in einem Versorgungsgebiet, welche andauernd benötigt wird. Die darüber hinaus nicht zu allen Zeiten benötigte Leistung wird als Mittellast und Spitzenlast bezeichnet.

Grundlastkraftwerke
Kraftwerke, die kontinuierlich Strom liefern können, mit nicht allzu häufigen und langen Unterbrechungen z. B. für Revisionen und Reparaturen. In diesem Sinne grundlastfähig sind z. B. Geothermiekraftwerke, nicht aber Windenergieanlagen und Photovoltaikanlagen. Letzte ließen sich im Prinzip durch das Kombinieren mit großen Energiespeichern grundlastfähig machen. Eine andere Möglichkeit ist die Integration in ein virtuelles Kraftwerk, welches als Ganzes grundlastfähig ist, auch wenn dies für einen wesentlichen Teil seiner Komponenten nicht zutrifft. Für die Erzeugung von Grundlast werden in der Regel Kraftwerke eingesetzt, die möglichst geringe Grenzkosten und Umweltbelastung im Dauerbetrieb und idealerweise eine hohe Verfügbarkeit haben. Sie erreichen typischerweise über 5000 Volllaststunden pro Jahr, manchmal gar über 8000 Volllaststunden. Häufig sind das Laufwasserkraftwerke (an Flüssen betrieben), Kernkraftwerke, Kohlekraftwerke, insbesondere mit Braunkohle betriebene Gaskraftwerke in Form von Gas-und-Dampf-Kombikraftwerken.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”H” css=”.toggle-style”] Hybridantrieb
Ein Antriebssystem eines Fahrzeugs, welches mit unterschiedlichen Energieträgern arbeiten kann, z.B. Autos mit einer Kombination von Verbrennungsmotor (z. B. Ottomotor oder Dieselmotor) und Elektromotor.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”I” css=”.toggle-style”] Inselnetz
Ein Stromnetz, welches nur ein kleines Gebiet unabhängig von anderen Stromnetzen versorgt.

Intelligentes Stromnetz
= smart grid – ein Stromnetz, welches durch raffinierte Feinsteuerung unter Einbezug vieler Erzeuger und Verbraucher besonders wirtschaftlich und stabil betrieben werden kann.

Intraday-Handel
Der Intraday-Handel findet täglich rund um die Uhr statt. Hier werden kurzfristig anfallende unvorhergesehene Überschüsse verkauft, um anderswo kurzfristige Engpässe auszugleichen. Bis zu 45 Minuten vor Lieferbeginn ist dies möglich. Mit diesem Instrument lässt sich der Bedarf für Regelenergie reduzieren, so dass sich Kosten sparen lassen.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”K” css=”.toggle-style”] Kohlendioxid
CO2, ein klimaschädliches Gas, welches bei der Verbrennung kohlenstoffhaltiger Kraft- und Brennstoffe entsteht. Heutzutage wird CO2 als Äquivalent (durch Umrechnung) für alle klimaschädliche und Treibhauseffekt verursachende Gase genutzt und oft als Synonym für die ganze Gruppe genannt.

Kohlenmonoxid
CO ist ein brennbares und sehr giftiges Gas, welches bei der unvollständigen Verbrennung kohlenstoffhaltiger Kraft- und Brennstoffe entstehen kann – insbesondere bei der Verbrennung unter Sauerstoffmangel.

Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Die gleichzeitige Gewinnung von elektrischer und thermischer Energie in einem Kraftwerk

Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung (KWKK)
Die gekoppelte Erzeugung von elektrischer Energie, Wärme und Kälte
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”L” css=”.toggle-style”] Lastführung
Verfahren zur flächendeckenden Steuerung von Verbrauchern zur Optimierung der Netzlast.

Lastmanagement
Maßnahmen zur Anpassung des elektrischen Leistungsbedarfs an die verfügbaren Kraftwerkskapazitäten.

Laststeuerung
Englisch Demand-Side-Management.

Lastverteilung
Die für den Einsatz der Kraftwerke zuständige Stelle.

Latente Wärme
Wärme, die von einem Gegenstand aufgenommen oder abgegeben wird, ohne dass sich dabei seine Temperatur ändert.

Leistung
Die pro Zeiteinheit umgesetzte Energiemenge.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”M” css=”.toggle-style”] Merit-Order-System
Die deutsche Strombörse arbeitet nach dem Merit-Order-Verfahren: Für bestimmte Zeitintervalle (z. B. eine bestimmte Stunde des folgenden Tages, oder auch volle 24 Stunden) werden die Angebote gesammelt, und ähnlich wird die Nachfrage in Form von Geboten aufgenommen. Jedes Angebot beinhaltet eine bestimmte Leistung und die Kosten pro Kilowattstunde (bzw. Megawattstunde). In einem Diagramm, in welchem die horizontale Achse die Leistung (Last) betrifft und die vertikale die spezifischen Kosten, kann jedes Angebot als ein Rechteck dargestellt werden, dessen Breite die Leistung und dessen Höhe die spezifischen Kosten zeigt. Die Fläche ist also proportional zu den gesamten Kosten.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”N” css=”.toggle-style”] Netzparität
Die Gleichheit der Kosten für die Erzeugung erneuerbarer Energie und den Strombezug aus dem öffentlichen Netz. Wenn elektrische Energie mit Hilfe erneuerbarer Energien (PV, Wind etc.) erzeugt wird sind die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde in aller Regel wesentlich höher als die Kosten der Stromerzeugung in konventionellen Kraftwerken. Für Privatleute oder Betriebe, die eine eigene Photovoltaikanlage oder ein Blockheizkraftwerk betreiben, sieht die betriebswirtschaftliche Rechnung aber anders aus: Beim selbst erzeugten Strom bezahlen Sie nur die Erzeugung, bei aus dem öffentlichen Stromnetz bezogenen Strom jedoch auch diverse Zusatzkosten: für die Stromnetze (Netznutzungsentgelt im Stromtarif enthalten); die EEG-Umlage, mit der praktisch alle Stromerzeugung belastet wird – sogar Ökostrom; durch die KWK-Umlage, die Konzessionsabgabe und die Stromsteuer. Da der selbst erzeugte Solarstrom von allen diesen Abgaben befreit ist, können selbst hohe Erzeugungskosten das Niveau des Bezugspreises erreichen – das wäre die Netzparität – oder sogar unterschreiten. Im letzteren Fall, der für die Photovoltaik in Deutschland bereits seit ca. 2011 erreicht ist, entsteht also ein finanzieller Anreiz dafür, elektrische Energie eher selbst mit Photovoltaik zu erzeugen als aus dem Netz zu beziehen.

Nutzenergie (Tertiärenergie)
Als Nutzenergie bezeichnet man meistens Energie, wie sie vom Endbenutzer direkt benötigt wird. Beispielsweise kann es sich um Wärme zur Beheizung oder Kälte zur Klimatisierung eines Gebäudes handeln, um mechanische Antriebsenergie oder um Licht zur Beleuchtung, also umgewandelte Sekundärenergie.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”O” css=”.toggle-style”] Ökostrom
Elektrische Energie, die nachweisbar auf ökologisch vertretbare Weise aus erneuerbaren Energiequellen hergestellt wird – sinnvollerweise mit der zusätzlichen Bedingung, dass Ökostrombezug die Ökologisierung der Stromerzeugung beschleunigt.

Ökostrom-Label
Das „Grüne Strom Label“, das spezielle TÜV-Zertifikat und das Prüfzeichen ok-power geben Auskunft über die Qualitätsstandards von Ökostrom.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”P” css=”.toggle-style”] Power to Gas (PtG, P2G)
Die Umwandlung elektrischer Energie in chemische Energie brennbarer Gase, sowie die Nutzung z. B. zur Energiespeicherung. “Power to Gas” ist quasi die Umkehrung von “Gas to Power”, also der Stromerzeugung in Gaskraftwerken. Es ist ein Konzept, dessen zentraler Bestandteil die Erzeugung von EE-Gas (z. B. Wasserstoff oder Methan) mit Hilfe elektrischer Energie ist. Bei spezifischen Quellen elektrischer Energie spricht man auch z. B. von Windgas oder Solargas. Wie diese Gaserzeugung funktioniert, diskutiert der Artikel über EE-Gas, während es hier mehr um die mögliche Anwendung dieses Konzepts geht, insbesondere um die indirekte Speicherung elektrischer Energie. Da die Speicherung in Form chemischer Energie erfolgt, spricht man auch von chemischer Energiespeicherung.

Power-to-Heat (PtH, P2H)
Es bedeutet zunächst einmal nur die Erzeugung von Wärme aus elektrischer Energie. Allerdings wird es üblicherweise nicht für jede Erzeugung von Elektrowärme benutzt, sondern nur im Zusammenhang mit der Nutzung von zeitweise anfallenden Überschüssen an elektrischer Energie.

Primärenergie
Der Begriff bezeichnet die Energieart und -menge, die den genutzten natürlichen Quellen entnommen wird. Die Energie des ursprünglichen Erdöls bei der Gewinnung von Benzin und Diesel; die Energie der Kohle, die weitestgehend in Wärme umgewandelt werden kann und mit Wärmekraftmaschinen elektrische Energie erzeugt wird; die Energie des auf eine Solarzelle auftreffenden Sonnenlichts. Nach den Umwandlungsprozessen in z.B. mechanischer Energie und anschließend in elektrischer Energie und nach der Übertragung durch die Strom- und Wärmenetze, wobei hohe Verluste entstehen, kommt diese als Endenergie zu den Endverbrauchern.

Pumpspeicherkraftwerk
Ein Pumpspeicherkraftwerk (oder Pumpspeicherwerk) ist ein Wasser-Speicherkraftwerk (eine Art Wasserkraftwerk), bei dem das obere Wasserreservoir unter Aufwand elektrischer Energie mit Pumpen wieder aufgefüllt werden kann. Der verwendete Pumpstrom wird in Zeiten geringer Netzbelastung und/oder hoher Überschussstromverfügbarkeit zu niedrigen Preisen bezogen. Wenn dann später ein hoher Leistungsbedarf und/oder Engpässe entstehen, wird das gespeicherte Wasser zum unteren Speicherbecken wieder turbiniert, d. h. es wird wieder elektrische Energie gewonnen. Der gewonnene Spitzenlast-Strom kann dann oft zu viel höheren Preisen wieder verkauft werden. Durch diverse Widerstände in den Pumpen, Turbinen und Wasserleitungen (nur zum geringsten Teil in Generator und Pumpenmotor) geht ein relativ geringer Teil der gespeicherten Energie verloren. Bei modernen Anlagen beträgt der Verlust meist zwischen 15 % und 25 %; der Wirkungsgrad beträgt also 75 % bis 85 % (ohne Berücksichtigung von Verlusten beim Transport im Stromnetz). Obwohl diese Verluste immer noch erheblich sind, gibt es kein anderes großtechnisch und günstig einsetzbares Verfahren, um elektrische Energie mit ähnlichen oder gar geringeren Verlusten zu speichern. Beispielsweise weisen aufladbare Batterien (gleich welcher Art) zwar eher geringere Energieverluste, dafür aber weitaus höhere Investitionskosten (in €/kWh) auf; deswegen sind damit nicht so hohe Kapazitäten realisierbar. Druckluftspeicherkraftwerke dagegen sind weniger effizient. Pumpspeicherkraftwerke können bei Bedarf sehr schnell in Betrieb genommen werden und erlauben eine sehr hohe Leistungsänderungsgeschwindigkeit. Zudem sind sie schwarzstartfähig, d. h. sie können nach einem Stromausfall für die Wiederaufnahme der Versorgung wichtige Dienste leisten. Zudem kann der Bezug von Pumpstrom als negative Regelenergie eingesetzt werden. Ein reines Pumpspeicherkraftwerk ist meist eine Einrichtung zur Netzregelung und nicht eigentlich eine Einrichtung zur Energieerzeugung.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”R” css=”.toggle-style”] Regelenergie
Elektrische Energie oder Leistung, die in einer Regelzone zum Ausgleich von unvorhergesehenen Schwankungen von Angebot und Nachfrage benötigt wird. In Stromnetzen muss die insgesamt erzeugte elektrische Leistung jederzeit an den momentanen Verbrauch (ergänzt durch gewisse Leitungsverluste) angepasst werden. Der Bedarf an Leistung kann rasch schwanken. Auf der Erzeugungsseite entstehen Schwankungen des Angebots, insbesondere wegen der Abhängigkeit der meisten EE-Anlagen von Wind- und Sonnenverhältnissen. Die Schwankungen des Leistungsbedarfs sind teilweise vorhersehbar (z. B. höherer Verbrauch bei kaltem Wetter oder geringerer Verbrauch an Wochenenden), teilweise aber auch unvorhergesehen. Als Regelenergie gilt nur die, die zum Ausgleich unvorhergesehener Schwankungen gebraucht wird. Dies wird jeweils für sogenannte Regelzonen so gehandhabt, von denen es z. B. in Deutschland zurzeit vier gibt. Jede Regelzone enthält z. B. 100 bis 200 Bilanzkreise, deren Ausgleichsbedarf als Ausgleichsenergie bezeichnet wird. Da sich die positiven und negativen Ausgleichsenergien der Bilanzkreise teilweise gegeneinander aufheben, ist der Bedarf an Regelenergie in einer Regelzone meist viel kleiner als die Summe der Ausgleichsenergien. Auf dem Regelenergiemarkt in Deutschland unterscheidet man zwischen Primärregelleistung, Sekundärregelung und Minutenreserve.
Die Primärregelung greift als erste – automatisch und ohne Kommunikation mit den Kraftwerksbetreibern. Ein Anbieter von Primärregelleistung muss die vereinbarte Leistung innerhalb von 30 Sekunden garantiert bereitstellen können, und zwar für maximal 15 Minuten ab Beginn des Regelungsvorgangs. Die Bereitstellung erfolgt automatisch anhand der mit dem Übertragungsnetzbetreiber vereinbarten Reglerkennlinie. Die Primärregelleistung stammt zum größten Teil aus Großkraftwerken verschiedener Arten.
Die Sekundärregelung wird ggf. abgerufen, um die Primärregler zu entlasten. Die Bereitstellung von Sekundärregelleistung darf maximal 5 Minuten dauern. Dabei werden zum größten Teil Wärmekraftwerke und Wasserkraftwerke als Regelblöcke (oder Regelmaschinen) verwendet. Der Abruf erfolgt vom Übertragungsnetzbetreiber automatisch durch Fernsteuerung. Kernkraftwerke sind für die Sekundärregelung wenig geeignet; sie werden aus wirtschaftlichen Gründen meist konstant mit Volllast betrieben.
Für etwas längere Zeiträume greift die Minutenreserve. Diese muss innerhalb von 15 Minuten abrufbar sein. Sie kann also eingesetzt werden, um die Primär- und Sekundärregelung abzulösen. Da hier mehr Zeit zur Verfügung steht, kann die Minutenreserve auch telefonisch angefordert werden.

Rekuperation
Als Rekuperation bezeichnet man Verfahren zur Rückgewinnung von Energie, die sonst verloren ginge. Dies kann sich sowohl auf Wärme als auch auf mechanische bzw. elektrische Energie beziehen. Solche Arten der Energierückgewinnung können eingesetzt werden, um die Energieeffizienz zu erhöhen.

Repowering
Der Ersatz alter Kraftwerke durch neue, insbesondere bei Windenergieanlagen, um Leistung und Effizienz des Standorts zu steigern.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”S” css=”.toggle-style”] Schwarzstart
Das Anfahren eines Kraftwerks ohne Unterstützung durch das Stromnetz.

Sekundärenergie
Energie in sekundären Energieträgern, d. h. in solchen Energieträgern, die nicht direkt der Natur entnommen, sondern künstlich hergestellt oder wesentlich verändert wurden. Z.B. aus der Primärenergie Wasserkraft wird elektrische Energie als Sekundärenergie erzeugt; aus Erdöl werden Sekundärenergieträger wie Benzin und Heizöl hergestellt; Steinkohle ist dagegen ein Primärenergieträger, weil sie kaum verarbeitet wird, wenn daraus aber Koks hergestellt wird, handelt es sich um einen Sekundärenergieträger. Bei der Herstellung von Sekundärenergieträgern treten häufig wesentliche Energieverluste auf. Beispielsweise beträgt der Wirkungsgrad, mit dem Wärmekraftwerke aus Primärenergieträgern elektrische Energie erzeugen, meist deutlich unter 50 %.

Smart Meter
Intelligente Geräte zur Verbrauchsmessung von Strom, Gas und/oder Wasser. Sie sichern bei dem Smart Metering eine transparente Kommunikation rund um den effizienten Verbrauch von Energie. Dabei werden die Messdaten vom Verbraucher an dem Energieversorger weitergeleitet, um ein optimales Management der Energieflüsse zu gewährleisten.

Smart-Grid
Smart-Grids sind intelligente Energienetze, die alle Akteure des Energiesystems über ein Kommunikationsnetzwerk miteinander verbinden. Sie ermöglichen es auf Basis der Kommunikationstechnologien ein energie- und kosteneffizientes Gleichgewicht zwischen einer Vielzahl von Stromverbrauchern, Stromerzeugern und in Zukunft auch verstärkt Stromspeichern herzustellen. Dieses Gleichgewicht wird durch optimiertes Management von Energieerzeugung, Energiespeicherung, Energieverbrauch und dem Stromnetz selbst erreicht. Eine durchgängige Kommunikationsfähigkeit vom Kraftwerk bis hin zu den Verbrauchern ist notwendig, um eine nachhaltige, wirtschaftliche und sichere Elektrizitätsversorgung zu gewährleisten.

Spitzenlast
Der nur kurzfristig benötigte Teil der elektrischen Leistung in einem Versorgungsgebiet.
Stromgestehungskosten – die für die Umwandlung einer Energieform in elektrischen Strom anfallende Kosten.

Stakeholder
Anspruchsgruppen (Stakeholder) sind alle internen und externen Personengruppen, die von den unternehmerischen Tätigkeiten (hier Energiehandel) gegenwärtig oder in Zukunft direkt oder indirekt betroffen sind. Gemäß Stakeholder-Ansatz wird ihnen – zusätzlich zu den Eigentümern (Shareholder) – das Recht zugesprochen, ihre Interessen gegenüber der Unternehmung geltend zu machen. Eine erfolgreiche Unternehmungsführung muss die Interessen aller Anspruchsgruppen bei ihren Entscheidungen berücksichtigen (Social Responsiveness).

Stromkennzahl
Das Verhältnis von nutzbarer elektrischer und thermischer Energie in einer Anlage mit Kraft-Wärme-Kopplung.

Strommarkt (Strombörse)
Ein Markt für elektrische Energie. Dort werden Energiemengen, die in Kraftwerken ggf. erzeugt werden können, im Voraus an Unternehmen verkauft, die sie entweder selbst verbrauchen oder an ihre Kunden weiterleiten. Daraus, dass diverse technische Verhältnisse bei Stromlieferungen deutlich anders sind als z. B. bei Erdgaslieferungen, ergeben sich auch entsprechende Unterschiede zwischen den jeweiligen Energiemärkten. Dies betrifft insbesondere den Umstand, dass Speicher für elektrische Energie anders als solche für Erdgas nur in sehr begrenztem Umfang verfügbar sind, so dass die Erzeugung weitestgehend den zeitlichen Schwankungen des Stromverbrauchs folgen muss.

Stromstärke
Wenn an einer Steckdose oder an den Anschlussklemmen einer Batterie nichts angeschlossen ist, fließt kein elektrischer Strom; es ist also nicht angemessen zu sagen, da sei “Strom drauf”. Es liegt jedoch trotzdem eine Spannung an. Wird ein elektrischer Verbraucher angeschlossen, so fließt ein Strom, dessen Stärke (Stromstärke) meist mit steigender Spannung zunimmt. Die Spannung treibt also sozusagen den Strom an, aber nur wenn die Verhältnisse einen Stromfluss zulassen. Die entstehende Stromstärke ergibt sich aus der Spannung dividiert durch den Widerstand des Verbrauchers. Die elektrische Leistung ergibt sich in jedem Moment aus dem Produkt von Spannung und Stromstärke. Bei Wechselspannungen (Wechselstrom) oszilliert die elektrische Spannung mit einer Frequenz von z. B. 50 Hz (d. h. 50 Schwingungen pro Sekunde). Wenn in einem solchen Fall “die” Spannung genannt wird, ist in der Regel ihr Effektivwert gemeint. Dieser beträgt ca. 70,7 % des Spitzenwerts. Beispielsweise beträgt der Spitzenwert bei einer 230-V-Steckdose ca. 325 V.

Stromveredelung
Die Steigerung des Werts elektrischer Energie durch Einspeichern von günstigem Schwachlaststrom zwecks Erzeugung teureren Spitzenlaststrom.
Submetering – Messung einzelnen Einheiten in Liegenschaften mit mehreren Einheiten, etwa zur Abrechnung des Energieverbrauchs.

Suffizienz
Die Reduktion von Rohstoff- und Energieverbrauch durch Reduktion von Konsum- oder Komfortansprüchen. Öko-Suffizienz versucht einen Beitrag zur Lösung ökologischer Probleme zu bringen, und sie verfolgt das Ziel der Nachhaltigkeit. Ein besonderes Anliegen ist oft der Klimaschutz.

Synchrones Lastmanagement (SLM)
Dabei werden gezielt Produktions- oder Versorgungsanlagen zeitlich begrenzt ausgeschaltet, um Lastspitzen zu vermeiden oder zu verringern.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”T” css=”.toggle-style”] Terminmarkt
Für längerfristige Geschäfte am Strommarkt gibt es Terminmärkte, in Europa beispielsweise den EEX-Terminmarkt. Hier handelt man beispielsweise Strom-Futures für wesentlich später zu erfolgende Lieferungen – unter Umständen erst nach mehreren Jahren. Die Preise spiegeln längerfristige Erwartungen wieder, die z. B. die zukünftigen Preise von Energieträgern, CO2-Zertifikatspreise, energiepolitische Maßnahmen und verfügbare Kraftwerkskapazitäten betreffen.

Transformator (Trafo)
Ein elektrisches Gerät, welches Wechselstrom oder Drehstrom auf ein anderes Niveau von Spannung und Stromstärke bringen kann.

Treibhausgase (THG)
Durch das Kyoto-Protokoll geregelt: Kohlendioxid CO2, Methan CH4, Distickstoffmonoxid N2O, Stickstofffluorid NF3, teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe HFKW, perfluorierte Kohlenwasserstoffe PFKW/PFC, Schwefelhexafluorid SF6. Neben diesen Treibhausgasen sind Stoffe wie Stickoxide NOx, Kohlenmonoxid CO und flüchtige organische Verbindungen NMVOC, die bei der Bildung von Ozon in der
Troposphäre (Luftmantel der Erde, 1% der Atmosphäre) beteiligt sind, Wasserdampf, Ozon, Aerosole und Rußpartikel, treibhauswirksam. Die THG lassen die kurzwellige Sonnenstrahlung nahezu ungehindert zur Erde passieren, halten aber ein Großteil der langwelligen Wärme-Rückstrahlung auf der Erdoberfläche und verursachen den Treibhauseffekt. Im natürlichen Maße sorgt dieser für eine Durchschnittstemperatur von 15°C auf der Erde. Diese Wirkung der THG wird durch die Nutzung fossiler Energien aber verstärkt und führt somit zur globalen unnatürlichen Erwärmung.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”U” css=”.toggle-style”] Übertragungsnetz
Der Teil des Stromnetzes, der zum Energietransport über größere Entfernungen dient.

Unbundling (Entflechtung)
Rechtliche und operationelle Entflechtung von Verteilernetzbetreibern. Die Entflechtung gemäß § 7 bis § 7b Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) sagt aus, dass größere Energieversorger (mehr als 100.000 angeschlossene Kunden) ihren Netzbereich von allen anderen wirtschaftlichen Aktivitäten innerhalb des Unternehmens rechtlich sowie hinsichtlich Organisation und Entscheidungsgewalt zu trennen haben.
Die Überwachung der Einhaltung dieser Vorschriften durch die Netzbetreiber obliegt der Bundesnetzagentur oder einer jeweiligen Landesregulierungsbehörde.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”V” css=”.toggle-style”] Vehicle to Grid (V2G)
Bezeichnet ein Konzept bei dem Elektrofahrzeuge nicht nur Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen, sondern in Zeiten großer Strombedarf (Netzlast) wieder einspeisen, also wie ein verteilter Speicher wirken.

Verbrauchsspitzen
Stromverbrauchspitzen treten immer dann auf wenn besonders viele Geräte gleichzeitig in Betrieb sind. Wärmeverbrauchspitzen logischerweise bei sehr niedrigen Temperaturen.
Verteilungsnetz – ein Netz, welches der Feinverteilung z. B. von elektrischer Energie an die einzelnen Verbraucher dient.

Virtuelles Kraftwerk
Eine Kombination von dezentralen, aber zentral gesteuerten Kraftwerken. Viele Kleinkraftwerke (Windenergieanlagen, Photovoltaikanlagen, Biogaskraftwerke und Blockheizkraftwerke) speisen heute unkoordiniert elektrische Energie in das Stromnetz ein. Wenn zunehmend solche Einspeisungen erfolgen, wird es schwieriger, den dann stärker schwankenden Restbedarf an Energie aus Großkraftwerken zu decken und die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten. Es ist deswegen mit diesem Ansatz nicht möglich, einen Großteil des Bedarfs an elektrischer Energie mit erneuerbaren Quellen zu decken. Ein Ansatz zur Lösung dieses Problems ist das virtuelle Kraftwerk, das auch als Schwarmkraftwerk, Kombikraftwerk, Hybridkraftwerk oder DEA-Cluster bezeichnet wird (DEA = dezentrale Erzeugungs-Anlagen). Hier werden Kraftwerke verschiedener Art, die ganz unterschiedliche Standorte haben können, durch eine zentrale Steuerung zusammengefasst. Die Zentrale steuert den Einsatz all der einzelnen Anlagen und verhält sich auf der Nachfrageseite wie ein einzelnes, eben virtuelles Kraftwerk. Wenn die teilnehmenden tatsächlichen Kraftwerke geeignet zusammengesetzt sind, lässt sich die gesamte Leistungsabgabe gut den Schwankungen der Nachfrage anpassen. So kann ein virtuelles Kraftwerk problemlos in einen größeren Kraftwerkspark (auch mit Großkraftwerken) integriert werden, und zukünftig könnten solche Gebilde auch einen Großteil der gesamten Stromerzeugung übernehmen.
[/ac-toggle] [ac-toggle title=”W” css=”.toggle-style”] Wärmerückgewinnung
Der Begriff Wärmerückgewinnung bezeichnet unterschiedliche Verfahren zur Nutzung von Wärme, die sonst als Abwärme verloren ginge. In der Regel erfolgt der Einsatz solcher Verfahren zwecks Erhöhung der Energieeffizienz, die wiederum ökonomische und ökologische Vorteile bringt. Teilweise geht es aber auch um die Vermeidung schädlicher ökologischer Wirkungen von Abwärme.

Watt
Das Watt (W) ist die Einheit der Leistung im internationalen Einheitensystem (SI-System). Ein Watt entspricht einem Joule pro Sekunde. Bei Wechselstromsystemen wird das Watt nur für Wirkleistungen verwendet.

Einige Beispiele für Leistungen:
Eine aufladbare Batterie im AA-Format kann eine Leistung von 1W, wie sie z. B. für den Betrieb einer kleinen LED-Leuchte benötigt wird, über einige Stunden erbringen.
Ein typischer Automotor hat eine Leistung von ca. 30 bis 100kW. (1kW = 1 Kilowatt = 1.000W.)
Eine große Elektrolokomotive leistet ca. 10MW. (1MW = 1 Megawatt = 1.000kW.)
Ein Großkraftwerk kann z. B. eine Leistung von 1GW erbringen. (1GW = 1 Gigawatt = 1.000MW.)
Deutschland benötigt insgesamt eine elektrische Leistung von rund 60 bis 80 Gigawatt. Der jährliche Primärenergieverbrauch von ca. 13.600 PJ (P=Peta= 1.000xGiga) entspricht einer durchschnittlichen Leistung von ca. 430GW. In einer regenerativen Vollversorgung benötigen wir hierzulande Langzeitspeicher in der Größenordnung von 40TWh el. Während es Pumpspeicherkapazitäten von etwa 0,04TWh el gibt (1TW = 1 Terrawatt = 1.000GW), stellen die Erdgasspeicher eine Kapazität mit einem Heizwert von 202TWh th bereit. Bei einem Rückverstromungswirkungsgrad von 60% ermöglicht die Speicherkapazität des Erdgasnetzes theoretisch eine Ausspeicherleistung von 65GW el (mittlere Last Deutschland) über 77 Tage.

Verwandte Energieeinheiten:
Eine Wattstunde (Wh) ist die Energiemenge, die bei einer Leistung von 1 W innerhalb einer Stunde (h) umgesetzt wird: 1 Wh = 1 W • 3600 s = 3600 Ws = 3600 J. Die gebräuchliche Kilowattstunde (kWh) ist das Tausendfache hiervon. Entsprechend gibt es die Wattsekunde (Ws), die einem Joule (1 J) entspricht.
Wechselrichter – ein Gerät, welches eine Wechselspannung aus einer Gleichspannung herstellt, bzw. Wechselstrom aus Gleichstrom.
Wechselstrom – AC = alternating current; elektrischer Strom, der periodisch seine Richtung wechselt (oszilliert). Die Kombination mehrerer phasenverschobener Wechselströme ergibt Drehstrom.
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Literaturnachweis:

  • Power-to-Gas als Langzeitspeicher – Innovative Technologie zur Integration und Speicherung erneuerbarer Energien; Energy 2.0 Juli 2011, Mareike Jentsch, Tobias Trost, Lukas Emele, Dr. Michael Sterner, IWES
  • http://www.energie-lexikon.info/
  • energy 2.0 GREENTECH Lexikon 2013 – Aktuelle Begriffe & Kurzbezeichnungen
  • Gabler Wirtschaftslexikon
  • EnGW – Energiewirtschaftsgesetz